13.06.2016Sonstiges

WestLB Trust 2 – Hilfe für Anleger, Schadensersatz

Die WestLB-Tochter WestLB Trust GmbH brachte den geschlossenen Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2 im Jahr 2006 auf den Markt. Die Anleger, die Beteiligungen kauften, legten rund 25 Mio. Euro in diesem Fonds an. Von diesem Geld erwarb der Fonds 697 Kapitallebensversicherungspolicen von 63 deutschen Lebensversicherungsgesellschaften. In der Folgezeit wurde das Kommanditkapital des WestLB Trust 2 von 25 Mio. Euro auf 59,3 Mio. Euro erhöht und auch die Zahl der Versicherungspolicen wuchs auf 3.114.

Der Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2 kaufte auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen „gebrauchte“ Policen. Der WestLB Trust 2 übernahm es, die Versicherungsbeiträge der Versicherten zu bezahlen. Im Gegenzug sollte der Lebensversicherungsfonds bei Fälligkeit der Kapitallebensversicherung – sei es der Sterbefall oder das Ende der Vertragslaufzeit – die Versicherungssumme erhalten. Dabei profitiert ein Lebensversicherungsfonds von vorzeitigen Sterbefällen, da dann weniger Versicherungsbeiträge zu entrichten sind. Aufgrund dieses reichlich morbiden Geschäftsmodells gerieten Lebensversicherungsfonds in jüngster Zeit in die Schlagzeilen.

Weitere Meldungen über Lebensversicherungsfonds beschäftigten sich mit den finanziellen Schwierigkeiten, in die eine Reihe von Fonds geriet, da als Konsequenz der Finanzkrise 2008 die Schlussgewinne und die Überschussbeteiligungen geringer als erwartet ausfallen. Auch die Anleger des WestLB Trust 2 mussten schon Rückschläge hinnehmen. Die Ausschüttungen für das Jahr 2010 entfielen. Wie sich der Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2 in der nach wie vor anhaltenden Krise der Lebensversicherungsfonds behaupten wird, bleibt abzuwarten.

Anleger des Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2, die ihr Kapital nicht den Unwägbarkeiten der Krise aussetzen möchten, sollten überlegen, ihre Beteiligung an WestLB Trust 2 rechtlich überprüfen zu lassen. In der Beratung von Anlegern zeigt sich immer wieder, dass die Anlageberatung durch Banken oder Anlageberater zu wünschen übrig ließ. So wurden Anleger häufig nicht ausreichend über den unternehmerischen Charakter eines Lebensversicherungsfonds und die damit verbundenen Risiken aufgeklärt. Das Risiko eines Totalverlusts widerspricht dem Konzept einer sicheren Geldanlage. Darüberhinaus müssen Anleger auf eventuelle Vermittlungsprovisionen (kick backs) hingewiesen werden. Und auch der Prospekt, in dem der Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2 dargestellt und beschrieben wird, muss gewissen Mindeststandards entsprechen.

War die Anlageberatung weder anlegergerecht noch anlagegerecht und damit falsch, stehen die Chancen der Anleger des WestLB Trust 2 gut, dass sie sich von ihrer Beteiligung an dem Lebensversicherungsfonds lösen können und Schadensersatz von Banken oder Anlageberatern fordern können. Anleger des Lebensversicherungsfonds WestLB Trust 2, die nicht tatenlos einer möglichen Gefährdung ihres eingesetzten Kapitals zusehen möchten, sollten daher nicht zögern, sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt zu wenden.