13.06.2016Sonstiges

SEB Immoinvest – Abwertung durch Scope, Anleger sorgen sich um Wiedereröffnung des Fonds

Die Ratingagentur hat nun in ihrem jährlichen Fondsrating die offenen Immobilienfonds näher unter die Lupe genommen. Hierbei wurde der SEB Immoinvest zwar nicht so stark wie andere derzeit „geschlossene“ Immobilienfonds herabgestuft, allerdings blickt man auch nicht allzu zuversichtlich in die Zukunft des SEB Immoinvest. Dieser ist gerade – wie so viele andere Immobilienfonds auch – geschlossen und muss spätestens im Mai 2012 wieder eröffnen oder ihm droht die Abwicklung.

In dem kürzlich veröffentlichten Rating wurde der SEB Immoinvest auf die Stufe BB+ (leicht erhöht) abgewertet, im Vorjahresrating befand er sich noch auf der Stufe BBB (erhöht). Negativ niedergeschlagen haben sich laut Scope besonders die hohen Leerstände, welche bei dem SEB Immoinvest bezogen auf die Bruttosollmiete 11 % betragen. Weiterhin zeichnet sich als Problem die Suche eines neuen Hauptvertriebspartners ab, da das deutsche SEB-Privatkundengeschäft durch Santander übernommen wurde. Zudem enthalte der SEB Immoinvest mit seinem Büroquartier Potsdamer Platz mit einem Wert von 1,65 Mrd. Euro ein erhebliches Risiko: im Jahr 2012 wird der Daimler Financial Services aus den Räumen ausziehen, sodass dem SEB Immoinvest auf einmal 16,75 Mio. Euro Jahresmiete fehlen werden. Zudem waren die mit Daimler vereinbarten Mieten deutlich über dem heute zu erzielenden Marktpreis. Wie der SEB Immoinvest diese Probleme meistern wird lässt sich derzeit noch nicht sagen, die Bewältigung dieser Aufgaben wird aber von wesentlicher Bedeutung für die Zukunft des SEB Immoinvest sein.

Anleger, die nicht bereit sind sich auf diese weiteren Risiken des SEB Immoinvest einzulassen, sollten sich deshalb an einen im Kapitalanlagerecht spezialisierten Rechtsanwalt wenden, welcher ihre Schadensersatzansprüche gegen die Anlageberater überprüfen wird. Wurden die Anleger nicht ordnungsgemäß über die Risiken des SEB Immoinvest aufgeklärt, so vor allem über das Risiko eines großen Verlustes ihres Kapitals – vor allem im Falle einer möglichen Liquidation – so stellt dies eine Verletzung ihrer Beratungspflichten dar. Gleich ist es zu beurteilen, wenn die Anleger des SEB Immoinvest nicht über die Möglichkeit informiert wurden, dass dieser bis zu 2 Jahre schließen kann und sie somit für diesen Zeitraum ihr Geld nicht aus dem Fondsvermögen abziehen können. Ebenso liegt eine Aufklärungspflichtverletzung der Anlagevermittler vor, wenn den Anlegern des SEB Immoinvest Kick-Backs verschwiegen wurden.

Anleger des SEB Immoinvest sollten allerdings schnell handeln, da die Ansprüche jederzeit zu verjähren drohen. Die Verjährungsfrist beträgt hierbei 3 Jahre ab dem Kauf der Anteile des SEB Immoinvest, Ausnahmen hiervon können allerdings im Einzelfall bestehen. Dies sollte am Besten von einem Rechtsanwalt überprüft werden.