13.06.2016Sonstiges

Helios Life UK – Hilfe für Anleger, Schadensersatz

Die Helios Life GmbH aus Frankfurt am Main entwickelte im Jahr 2006 den Lebensversicherungsfonds Helios Life UK. Die Anleger konnten sich bis September 2007 mit einer Mindestsumme von 20.000 Euro an dem Fonds Helios Life UK beteiligen. Insgesamt investierten die Anleger rund 30 Mio. Euro in den Lebensversicherungsfonds, dessen Laufzeit 12 Jahre beträgt. Der Fonds Helios Life UK investierte in britische Lebensversicherungen. Die günstige Marktsituation, von der die Helios Life GmbH zu profitieren hoffte, wurde von der Finanzkrise 2008 in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Lebensversicherungsfonds wie der Helios Life UK funktioniert folgendermaßen: Der Lebensversicherungsfonds kauft auf dem Zweitmarkt „gebrauchte“ Policen britischer Lebensversicherungen und übernimmt die Zahlung der Versicherungsbeiträge für die Versicherten. Stirbt der Versicherte oder endet die Vertragslaufzeit, erhält der Fonds die Versicherungssumme. Pikant: Verstirbt der Versicherte früh, spart der Lebensversicherungsfonds Versicherungsbeiträge und profitiert so von einem frühen Tod.

Im Zuge der Finanzkrise 2008 wurde der Versicherungssektor Großbritanniens in Mitleidenschaft gezogen. Eine Konsequenz war, dass die britischen Lebensversicherer die Schlusszahlungen kürzten und die Rückkaufswerte der Versicherungspolicen sanken. Diese geänderten Rahmenbedingungen führten dazu, dass einer Reihe von Lebensversicherungsfonds die Grundlage ihrer Kalkulationen entzogen wurde, was zu finanziellen Engpässen führte. Diese Krise ist aktuell noch nicht überstanden.

Anleger des Lebensversicherungsfonds Helios Life UK, die mit ihrer Kapitalanlage unzufrieden sind oder in der aktuellen Krise keinen Kapitalverlust riskieren möchte, sollten eine rechtliche Überprüfung ihrer Beteiligung an Helios Life UK in Erwägung ziehen. In der Beratung von Anlegern zeigt sich immer wieder, dass die Anlageberatung bei Banken und Anlageberatern zu wünschen übrig ließ. In vielen Fällen war die Beratung weder anleger- noch anlagegerecht.

Häufig versäumten Banken und Anlageberater, die Anleger über den unternehmerischen Charakter eines Lebensversicherungsfonds und die damit verbunden Risiken aufzuklären. So besteht bei Lebensversicherungsfonds wie bei jedem Unternehmen das Risiko des Totalverlusts. Solch ein Risiko widerspricht dem Konzept einer sicheren Geldanlage. Darüberhinaus bestehen noch weitere Hinweis- und Aufklärungspflichten der Banken, wie beispielsweise jene über eventuelle Vermittlungsprovisionen (kick backs).

Im Fall einer Falschberatung bestehen gute Chancen für Anleger des Helios Life UK, dass sie sich von ihrer Beteiligung an dem Lebensversicherungsfonds trennen können und Schadensersatz von Banken oder Anlageberatern fordern können. Anleger des Lebensversicherungsfonds Helios Life UK, die das Gefühl haben, dass sie falsch beraten wurden, sollten angesichts der aktuellen Krise der Lebensversicherungsfonds keine weiteren Risiken eingehen und sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt wenden.