13.06.2016Sonstiges

Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I – Schließung, Hilfe für Anleger

Das Jahr 2012 begann mit einem Paukenschlag für die Anleger des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt Substanz P. Am 05.01.2012 musste der Fonds geschlossen werden, weil er über zu wenig liquide Mittel verfügt. Anleger fragen sich, was sie jetzt tun können.

Die Kapitalanlage Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I wurde am 01.09.2008 von der SEB Invest GmbH als Dachfonds auf den Markt gebracht. Als Dachfonds investierte der Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I vor allem in offene Immobilienfonds. Ergänzend wird in Renten- und Geldmarktprodukte, internationale Aktienwerte, Unternehmensanleihen, Rohstoffe und Edelmetalle investiert.

Grund für die Schließung des Dachfonds ist, dass der Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I über weniger als 5 % liquide Mittel verfügt. In einem solchen Fall muss der Fonds von Gesetzes wegen geschlossen werden. Daher können Anleger momentan weder Anteile an dem Fonds ankaufen noch an SEB Invest zurückverkaufen. Es ist momentan auch noch nicht abzusehen, ob die Anleger des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I Ausschüttungen für 2011 erhalten werden.

Die Schließung könnte auf Probleme in den offenen Immobilienfonds, in die der Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I bevorzugt investierte, zurückzuführen sein. AXA Immoselect wird momentan abgewickelt. Die Fonds SEB Immoinvest, CS Euroreal und KanAm Grundinvest sind aus dem selben Grund wie der Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I geschlossen: Liquiditätsprobleme. Im kommenden Mai wird sich das Schicksal dieser drei Fonds entscheiden, da dann die Entscheidung fällt, ob sie wiedereröffnet werden können oder ob sie endgültig geschlossen und aufgelöst werden müssen. Letzteres wäre verheerend für den Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I, da die vier Immobilienfonds AXA Immoselect, CS Euroreal, KanAm Grundinvest und SEB Immoinvest rund 80 % des Fondsvolumens darstellen.

Wollen sich Anleger jetzt ihre Anteile verkaufen, können sie nicht den üblichen Weg – Rückverkauf an den Dachfonds – wählen. Die Anteile können aber an der Börse verkauft werden. Allerdings brach der Kurs des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I im Herbst 2011 ein und stagniert seitdem auf recht niedrigem Niveau. Zudem fallen bei einem Börsenverkauf meist auch Gebühren an, so dass dies keine sonderlich attraktive Option ist. Insgesamt ist die momentane Situation für die Anleger ausgesprochen ärgerlich, da sie sich nur schwer ohne jeglichen Verlust von ihren Papieren trennen können. Dem ein oder anderen mag von daher die Anlegerinformation, die den Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I seinerzeit als Anlage mit sehr geringem Risiko einstufte, wie Hohn vorkommen.

Anleger des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I, die sich mit der aktuellen Situation und der ungewissen Zukunft des Dachfonds nicht abfinden wollen, können in Erwägung ziehen, ihre Beteiligung rechtlich überprüfen zu lassen. In der Anlageberatung wurde zu jener Zeit häufig falsch beraten. Zum Beispiel versäumten es Banken und Anlageberater die Anleger darauf hinzuweisen, dass sie im Fall der erfolgreichen Vermittlung der Anlage Provisionen erhalten haben. Sollten die Banken und Anlageberater gegen dies oder andere Aufklärungs- und Hinweispflichten verstoßen haben, stehen die Chancen gut, dass die Anleger Schadensersatz erhalten. Da die Zukunft des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt I ungewiss ist, sollten Anleger nicht zögern, sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt zu wenden, um ihre Beteiligung an dem Dachfonds überprüfen zu lassen.