Mezzanine Verbriefungen

Der deutsche Mittelstand leidet seit jeher unter einer knappen Eigenkapitalausstattung. Dies führte dazu, dass Banken für Kredite an Kunden mit weniger Haftkapital fühlbar höhere Zinsen erhoben. Aus diesem Grunde stellt sich die Form des Mezzanine-Kapitals als geeignete Abhilfe für die Mittelständler dar, da es gegenüber dem Fremdkapital nachrangig ist und somit häufig als Eigenkapitalersatz betrachtet wird. In der Bilanz steht das Mezzanine-Kapital demnach zwischen dem Eigen- und dem Fremdkapital. Dadurch, dass dieses Kapital von den Banken als Eigenkapital angesehen wird, führt dies zu einer deutlichen Verbilligung der Bankkredite und macht es insgesamt für den Mittelstand attraktiv, obwohl es teurer als das übliche Fremdkapital ist.

Viele Banken entwickelten sogenannte Mezzanine-Programme, was bedeutet, dass die Vergabe von eigenkapitalergänzenden Darlehen standardisiert wurde – gleiche Vertragskonditionen und Laufzeiten für alle Unternehmen. Die durch diese Vergabe von Mezzanine-Kapital resultierenden Forderungen wurden zum Zwecke der Refinanzierung der Darlehensgeber in Wertpapiere umgewandelt, die dann von diesen am Kapitalmarkt verkauft wurden – sogenannte Mezzanine-Verbriefungen. Hierbei wurden diese Mezzanine-Verbriefungen sowohl an institutionelle Investoren, als auch an Privatanleger verkauft.

Die erste Mezzanine-Verbriefung fand im Herbst 2004 statt und mittlerweile wurden insgesamt ca. 4,5 Milliarden Euro an Kapital für rund 700 Unternehmen bereitgestellt. Durch die Finanzkrise war eine Verbriefung nach dem Jahr 2007 allerdings nicht mehr möglich, erst Anfang 2011 konnte z.B. die Commerzbank erstmals wieder nach 2 Jahren eine Verbriefung der Mittelstandskredite durchführen.

Allerdings kommt es mittlerweile – so auch im Jahr 2010 – zu hohen Ausfällen in den Mezzanine-Portfolios, die sich auf fast durchschnittlich 15 % summieren. Hohe Ausfälle verursachten die Insolvenzen einiger Unternehmen, die bei den Mittelstandskredit-Programmen viel Geld aufgenommen hatten. In einzelnen Mezzanine-Verbriefungen können die Ausfälle sogar bis zu 72 Mio. Euro betragen. Zwar wird vermutet, dass die Rendite der meisten Anbieter von Mezzanine-Verbriefungen trotz dieser hohen Ausfallquote positiv sein wird, ob sie jedoch an die ursprüngliche Prognose herankommen wird und ob diese Vermutung sich bewahrheiten wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Bei den Standard Kredit-Programmen ist eine Rückführung des Gesamtbetrags nach 7 Jahren vorgesehen, wobei Mitte 2011 die ersten Programme auslaufen und das Geld von den Unternehmen somit zurückgezahlt werden muss. Das ausbezahlte Kapital von ca. 4 Mrd. Euro dürfte von den wenigsten Unternehmen angespart worden sein und laut einer Studie des Bankhauses Hauck & Aufhäuser können nur etwa 22 % der untersuchten Unternehmen bei der Fälligkeit die Summe tilgen. Problematisch ist also die Anschlussfinanzierung, weswegen derzeit diskutiert wird, ob eine Verlängerung der Laufzeiten der Mezzanine-Programme in Betracht kommt.

Auflistung einiger Mezzanine-Programme und deren Anbieter (Quelle: Handelsblatt):

Programm: Anbieter:

Preps 2004-1 HVB/CEG

Preps 2004-2 HVB/CEG

H.E.A.T. I HSBC Trinkaus

Preps 2005-1 HVB/CEG

Preps 2005-2 HVB/CEG

Force I/ EquiNotes Deutsche Bank/ IKB

StaGe Mezzanine WestLB/ BayernLB

CB Mezzcap Commerzbank

H.E.A.T. II HSBC Trinkaus

Preps 2006-1 HVB/CEG

PULS CDO 2006-1 Merill Lynch, Advisum

H.E.A.T. III HSBC Trinkaus

Preps 2007-1 HVB/CEG

Force II/ EquiNotes Deutsche Bank/ IKB

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