Der Dachschiffsfonds HCI Schiffsfonds IV wurde im Jahr 2003 vom Hamburger Emissionshaus HCI Capital AG aufgelegt. Da es sich um einen Dachfonds handelt, investierte der HCI Schiffsfonds IV nicht direkt in Schiffe, sondern beteiligt sich an anderen Zielschiffsfonds, die ihrerseits Schiffe betreiben. Konkret investierte der HCI Schiffsfonds IV in die Containerschiffe Gerd, Sandwig und Thomas Mann. Zuvor hatte der Dachschiffsfonds in andere Schiffsfonds investiert, diese allerdings 2006 bzw. 2008 gegen die obigen ausgetauscht.
Während der ersten Krise der Schifffahrt im den Jahren 2009 und 2010 kam der HCI Schiffsfonds IV in Bedrängnis, da die Schiffe Gerd und Sandwig nur geringe Erträge erwirtschaften konnten. Daher wurden Sanierungskonzepte für diese Schiffe beschlossen. Unter anderem sahen diese vor, dass Ausschüttungen entfallen, was zu einem Einnahmeverlust bei dem HCI Schiffsfonds IV führte. Daher liegt die letzte Auszahlung an die Anleger des HCI Schiffsfonds IV bereits längere Zeit zurück. Wann und in welchem Umfang die nächste Ausschüttung erfolgen wird, ist angesichts der erneuten Krise der Schifffahrt im Jahr 2012 offen.
Ein Problem des HCI Schiffsfonds IV könnten die Charterverträge der Zielschiffsfonds darstellen. Diese sind nicht langfristig geschlossen, sondern laufen nur kurze Zeit. Anschlussverträge könnten daher ungünstig ausfallen, da die Charterraten momentan wegen eines Überangebots an Transportkapazitäten bei gleichzeitigem Nachfragerückgang niedrig sind. Dies ist durch die stagnierende Weltwirtschaft bedingt, die für weniger Transportaufträge sorgt, um die eine wachsenden Zahl von (schiffsfondsfinanzierten) Schiffen konkurriert.
Experten gehen nicht davon aus, dass sich die Krise der Schifffahrt im Jahr 2012 noch abschwächen wird. Im Gegenteil, es wird allseits davon ausgegangen, dass noch ein stattliche Anzahl von Schiffsfonds in finanzielle Schwierigkeiten geraten wird. Ob der HCI Schiffsfonds IV zu diesen Fonds zählen wird, bleibt abzuwarten. Den Anlegern dürften jedoch die Schwierigkeiten der vergangen Jahre in Erinnerung sein.
Anleger des HCI Schiffsfonds IV, die nicht tatenlos abwarten wollen, ob und wie der Dachschiffsfonds HCI Schiffsfonds IV die Krise übersteht, können erwägen, ihre Kapitalanlage einer rechtlichen Überprüfung unterziehen zu lassen. Ein Rechtsanwalt, der im Kapitalanlagenrecht tätig ist, kann Möglichkeiten eines verlustfreien Ausstiegs ausloten. Beispielsweise kann überprüft werden, ob die Anlageberatung durch Banken und Anlageberater Mängel aufwies und daher falsch war.
Häufig versäumten Banken und Anlageberater, die Anleger über den unternehmerischen Charakter und die Risiken eines Dachschiffsfonds aufzuklären. Daher war vielen Anlegern nicht bewusst, dass den Zielschiffsfonds wie jedem Unternehmen das Risiko der Insolvenz innewohnt und dass deshalb auf Ebene des Dachschiffsfonds das Risiko eines Totalverlusts besteht. Ein solches Risiko ist aber nicht mit dem Konzept einer sicheren Geldanlage oder gar einer Altersvorsorge zu vereinbaren. Weiterhin versäumten Banken und Anlageberater oft, die Anleger über Vermittlungsprovisionen aufzuklären. Der Prospekt, in dem der HCI Schiffsfonds IV dargestellt und beschrieben wird, muss ebenfalls gewisse Mindeststandard erfüllen.
Im Fall einer Falschberatung stehen die Chancen der Anleger des HCI Schiffsfonds IV, dass sie sich von ihrer Kapitalanlage trennen können und Schadensersatz von Banken oder Anlageberatern fordern können, gut. Anleger des HCI Schiffsfonds IV, die die weitere, ungewisse Entwicklung des Dachschiffsfonds nicht abwarten wollen und/oder das Gefühl haben, dass sie seinerzeit falsch beraten wurden, sollten daher – auch angesichts der aktuellen Schifffahrtskrise – nicht zögern, sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt zu wenden.