Neue Märkte, die reichlich Gewinn versprechen, ziehen Fondshäuser geradezu magisch an. Ein Beispiel ist der boomende Computer- und Videospielmarkt, der Millionen von jungen und älteren Spielern mit Games beliefert. Ein Markt, der sogar der Wirtschaftskrise zu trotzen scheint, denn Zerstreuung hat in schwierigen Zeiten einen hohen Stellenwert. Das veranlasste Tausende von Anlegern, Geld in Computerspielfonds, den sogenannten Gamesfonds, anzulegen. Fondshäuser wie BVT legten Fonds wie BVT Games Production Fund Dynamic und BVT Games Fund III auf und konnten Eigenkapital in Millionenhöhe einsammeln.
Das Manager Magazin berichtet Anfang 2012, dass die Versprechen der Gamesfonds wie BVT Games Production Fund Dynamic und BVT Games Fund III, die vollmundig hohe Renditen versprachen, wohl zu hoch gegriffen waren. Die Entwicklung der Fonds bleibe insgesamt stark hinter den ausgesprochen hohen Erwartungen zurück, sodass die Anleger teilweise keine Ausschüttungen erhalten oder gar Gefahr laufen, ihr investiertes Geld zu verlieren. Als Beispiel wird einer der ersten beiden Gamesfonds von BVT, dem Pionier in diesem Segment, angeführt: BVT Games Production Fund Dynamic. Die Anleger des 2003 platzierten Gamesfonds BVT Games Production Fund Dynamic erhielten lediglich zwei Drittel ihres eingesetzten Geldes zurück anstatt wie versprochen 135% der Anlagesumme. Die Anleger von BVT Games Fund III werden wohl noch größere Abstriche machen müssen, denn sie erhielten bis November 2011 lediglich 3% ihres Eigenkapitals zurück, was laut BVT auf gerichtliche Auseinandersetzungen mit Partnergesellschaften zurückzuführen sei. Für die Anleger des Gamesfonds BVT Games Fund III dürfte das kein Trost sein.
Die beiden geschlossenen Fonds BVT Games Production Fund Dynamic und BVT Games Fund III illustrieren, dass ein aufstrebender Markt nicht automatisch zu Gewinnen für Fondsanleger führt. Die Gamesbranche ist von kurzlebigen Trends und rasanten Produktzyklen geprägt. Eine Fehleinschätzung kann auch auf einem Boommarkt wie demjenigen für PC- und Videospiele zum Verlust des von den Anlegern investierten Geldes führen. Zwar unterstreicht der Geschäftsführer von BVT im Manager Magazin, dass Video- und Computerspiele nach wie vor lohnende Anlagen seien. Die Beispiele BVT Games Production Fund Dynamic und BVT Games Fund III zeigen jedoch, dass unternehmerische Beteiligungen wie Gamesfonds das Risiko des Totalverlusts in sich bergen, wenn zum Beispiel auf die falsche Spieleplattform gesetzt wird.
Wenn Anleger in den Fonds Games Production Fund Dynamic oder BVT Games Fund III investierten und sich nun fragen, welche konkreten rechtlichen Optionen ihnen offen stehen, dann können sie sich an einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht wenden. Sollte sich zeigen, dass das Anlageberatungsgespräch Defizite aufweist, weil etwa nicht hinreichend über den Charakter oder die unternehmerischen Risiken der Gamesfonds aufgeklärt haben, kann dies eine Schadensersatzpflicht gegenüber den Anlegern auslösen. Anleger von BVT Games Production Fund Dynamic und BVT Games Fund III sollten deshalb nicht zögern, wenn sie an ihrer Kapitalanlage zweifeln.