Geschlossene Schiffsfonds stecken seit einiger Zeit in einer tiefen Krise. Verschiedene Gründe werden hierfür genannt: zunächst einmal die weltweite Wirtschaftskrise, weiterhin der Rückgang der Fracht- und Charterraten und dass allgemein zu viele neue Containerschiffe auf dem Markt vorhanden sind, die nicht alle ausgelastet werden können. Im Zusammenhang mit kriselnden geschlossenen Schiffsfonds war das Containerschiff Mar Catania des geschlossenen Dachfonds HCI Shipping Select XV einer der ersten Schiffsfonds, der Insolvenz anmelden musste.
Bei der Mar Catania kommen aber noch weitere Gründe für ihr Scheitern hinzu, da z.B. ein Chartervertrag Ende April 2009 ausgelaufen ist, ein Anschlusscharter für die Mar Catania aber wegen der gerade schwierigen Marktlage nicht gefunden werden konnte. Deshalb war es um die Liquidität der Mar Catania zunehmend schlechter bestellt.
Für eine Rettung der Mar Catania, eines von sieben Schiffen innerhalb des HCI Shipping Select XV, hätte es nach dem Sanierungskonzept der Fondsgeschäftsführung der Mar Catania Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG einer Kapitalspritze durch die Anleger in Höhe von 3,7 Millionen EUR zusätzlichem Eigenkapital bedurft, wobei die Gesellschafter aber fast einstimmig gegen eine solche Kapitalerhöhung des HCI Shipping Select XV gestimmt hatten. Insoweit war dann schließlich der Insolvenzantrag, den die Gesellschaft der Mar Catania am 16.07.2009 beim Amtsgericht Hamburg-Mitte gestellt hat, unausweichlich.
Dies bedeutet für die Anleger des Schiffsfonds HCI Shipping Select XV zwar nicht der Totalverlust des eingesetzten Kapitals, aber doch ein herber Einschnitt: da der Dachfonds HCI Shipping Select XV noch über sechs weitere Schiffe verfügt, beträgt der Verlust, der durch die Insolvenz der Mar Catania eintrat „nur“ 21 %. Zusätzlich können Anleger des HCI Shipping Select XV nicht mit Erträgen aus der Verwertung der Mar Catania rechnen, da es sehr ungewiss ist, ob etwaige Verkaufserlöse die bestehenden Forderungen übersteigen werden.
Anleger, die nicht auf den bereits eingetretenen Verlusten des HCI Shipping Select XV durch die Insolvenz der Mar Catania sitzen bleiben möchten, sollten schnellstmöglich einen im Kapitalanlagerecht tätigen Rechtsanwalt aufsuchen und ihre Schadensersatzansprüche gegen die Anlageberater und –vermittler überprüfen lassen.
Hier bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche, wenn geschädigte Anleger fehlerhaft oder unzureichend über die Risiken und Besonderheiten des Schiffsfonds HCI Shipping Select XV, welcher in die Mar Catania investierte, aufgeklärt wurden, vor allem über das Totalverlustrisiko, da es sich bei dem geschlossenen Schiffsfonds um eine unternehmerische Beteiligung handelt.
Weiterhin können Schadensersatzansprüche gemäß der kick-back Rechtsprechung des BGH gegen die Anlageberater dann bestehen, wenn sogenannte kick-backs dem Anleger nicht offengelegt wurden. Dr. Ralf Stoll von der Dr. Stoll & Kollegen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH sieht gute Möglichkeiten für Anleger des HCI Shipping Select XV, welcher in die insolvente Mar Catania investierte, ohne Schaden von ihrer Anlage loszukommen. Hierbei sei aber immer der Einzelfall zu überprüfen und auf eine mögliche Verjährung der Ansprüche zu achten.