13.06.2016Sonstiges

HCI Schiffsfonds III - Hilfe für Anleger

Der Dachfonds HCI Schiffsfonds III wurde vom Hamburger Emissionshaus HCI Capital AG im Jahr 2003 aufgelegt. Der HCI Schiffsfonds III investierte nicht direkt in Schiffe, sondern in Zielfonds, die ihrerseits in den Mehrzweckfrachter Dina C, die beiden Containerschiffe Birk und Heinrich Schulte und den Produktentanker Max Schulte investierten. Die Ausschüttungen für das Jahr 2010 blieben hinter den Prognose zurück und betrugen nur enttäuschende 3 %. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass drei der vier Schiffe der Zielfonds nicht ausschütten konnten, was sich wiederum negativ auf die Einnahmen des Dachfonds HCI Schiffsfonds III auswirkte.

Einzig der Containerschiffsfonds Heinrich Schulte konnte genügend Einnahmen erzielen, um 2010 ein wirtschaftliches Plus zu erzielen. Die Fonds Dina C und Birk konnten nicht genug Einnahmen erwirtschaften, um Ausschüttungen tätigen zu können. Auch der Produktentanker Max Schulte musste 2011 vorrangig ein Darlehen, welches der Dachfonds HCI Schiffsfonds III im Jahr 2010 gewährte, zurückzahlen. Da es bereits in der Vergangenheit – es sei hier vor allem die erste Schifffahrtskrise der Jahr 2009 und 2010 angesprochen – die Auszahlungen deutlich hinter den Prognosen zurückblieben, haben die Anleger des HCI Schiffsfonds III insgesamt statt 62 % ihres investierten Kapital bislang lediglich 42 % in Form von Ausschüttungen zurückerhalten, was 30 % weniger als prognostiziert ist.

Ob der Dachfonds HCI Schiffsfonds III in Zukunft zufriedenstellen ausschütten wird, bleibt wegen der aktuellen Krise der Schifffahrt abzuwarten. Ein weiterer Risikofaktor für den HCI Schiffsfonds III sind die Charterverträge der Zielfonds. Die Dina C und die Birk fahren in einem Einnahmepool, während die Max Schulte ausweislich des Leistungsberichts 2010 bereits in der Vergangenheit Probleme mit unzureichenden Charterraten hatte. Nur die Heinrich Schulte verfügt über einen langfristigen Chartervertrag, der gesicherte Einnahmen bis 2015 verspricht. Da die Charterraten aktuell wieder unter Druck stehen – durch die weltweit stagnierende Wirtschaft werden weniger Schiffstransporte nachgefragt, während gleichzeitig ein Überangebot an Transportkapazitäten besteht – könnte sich die Einnahmesituation von 3 der 4 Zielfonds im Jahr 2012 negativ entwickeln.

Doch auch in den Finanzen der Zielfonds des HCI Schiffsfonds III lauern Risiken wegen Fremdwährungskrediten. Die Schiffsfonds Heinrich Schulte und Max Schulte nahmen Kredite in japanischen Yen auf, der Schiffsfonds Dina C verfügt über Kredite in Schweizer Franken. Da das Tagesgeschäft der Schifffahrt in US-Dollar abgewickelt wird, sollte das Kursgefällen zu den beiden damals schwachen Währungen eine günstige Kredittilgung ermöglichen. Da sowohl der Franken als auch der Yen nach der Finanzkrise 2008 unerwartet erstarkten, kehrte sich dieser Effekt ins Gegenteil um und jetzt ist die Kredittilgung teurer als ursprünglich kalkuliert. Wie sich diese Mehrbelastungen im Jahr 2012 auswirken werden, bleibt abzuwarten.

Von einer generellen Besserung des Schiffstransportmarkts kann aber nicht ausgegangen werden, da Experten und auch Emissionshäuser allgemein davon ausgehen, dass die Krise der Schifffahrt noch das gesamte Jahr 2012 anhalten werde. Von daher werden die Rahmenbedingung für die Transportschifffahrt durch geringe Charterraten und großen Konkurrenzdruck auch weiterhin schwierig bleiben. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Schiffe, in die der Dachfonds HCI Schiffsfonds III investierte, sich am Markt durchsetzen können.

Anleger des HCI Schiffsfonds III, die sich angesichts der ungewissen weiteren Entwicklung des Dachfonds von ihren Beteiligungen an dem HCI Schiffsfonds III lösen möchten, können erwägen, ihre Kapitalanlage durch einen Fachanwalt des Kapitalanlagenrechts überprüfen zu lassen. So können Möglichkeiten eines verlustfreien Ausstiegs aus dem HCI Schiffsfonds III ausgelotet werden. Ein Ansatzpunkt hierfür kann beispielsweise die Überprüfung der Anlageberatung sein, welche oft zu wünschen übrig ließ.

Beispielsweise versäumten Banken und Anlageberater häufig, die Anleger über den unternehmerischen Charakter eines Dachfonds aufzuklären. Daher war den Anlegern nicht bewusst, dass den Zielfonds wie jedem Unternehmen ein Insolvenzrisiko innewohnt. Auf Ebene des Dachfonds bedeutet das ein Totalausfallrisiko, was einen (Dach)Schiffsfonds ungeeignet als sichere Kapitalanlage oder gar als Altersvorsorge macht. Darüber hinaus muss auch der Prospekt, in dem der HCI Schiffsfonds III dargestellt und beschreiben wird, gewissen Mindestanforderungen entsprechen, insbesondere was die Vertriebsgebühren anbelangt. Bei der erfolgreichen Vermittlung von Beteiligungen an Schiffsfonds kassierten Banken und Anlageberater oft üppig Provisionen (kick backs).

Da die Krise im Jahr 2012 weiterhin die Transportschifffahrt heimsuchen wird, sollten Anleger des HCI Schiffsfonds III nicht zögern, ihre Kapitalanlage rechtlich überprüfen zu lassen. Im Fall einer Falschberatung bestehen für die Anleger des HCI Schiffsfonds III gute Chancen, dass sie sich von ihrer Beteiligung an dem Dachfonds lösen können und Schadensersatz von Banken oder Anlageberatern fordern können. Anleger, die die Option eines verlustfreien Ausstiegs überprüfen lassen möchten, sollten sich an einen Fachanwalt für Kapitalanlagenrecht wenden.