13.06.2016

SEB Optimix Substanz wird aufgelöst - Hilfe für Anleger

Der Fonds SEB Optimix Substanz wurde am 27.02.2012 von Gesetzes wegen geschlossen, da weniger als 5 % flüssige Mittel vorhanden waren. Daher können die Anteile des SEB Optimix Substanz bis auf weiteres nicht mehr an die Fondsgesellschaft verkauft werden oder von dieser gekauft werden. Anleger, die sich während der Schließung des SEB Optimix Substanz von ihren Anteilen trennen wollen, können diese nur noch an der Börse verkaufen. Jene Anleger, die ihr Glück nicht an der Börse versuchen möchten, müssen sich nach alternativen Wegen umsehen, wenn sie sich von ihren Anteilen an dem SEB Optimix Substanz trennen möchten.

Der im Mai 1996 von der SEB Asset Management gestartete Multi Asset Fonds SEB Optimix besteht seit dem Jahr 2002 aus 4 Teilfonds: SEB Optimix Substanz, SEB Optimix Ertrag, SEB Optimix Wachstum und SEB Optimix Chance. Der Teilfonds SEB Optimix Substanz investiert nicht in konkrete Projekte, sondern in andere (Ziel)Fonds. Rund 75 % der Zielfonds sind offene Immobilienfonds, weitere 15 % des Fondsvolumens entfallen auf Rentenfonds; ergänzt wird dies durch Wandelanleihenfonds sowie Unternehmensanleihen.

Die SEB Asset Management beschrieb auf ihrer Internetpräsenz den SEB Optimix Substanz als „sicherheits- und kursorientierte Anlagestrategie“, die „konstante Wertentwicklung bei geringen Kursschwankungen“ bieten soll. Diese Stabilität soll durch offene Immobilienfonds hergestellt werden, die ¾ des Fondsvolumens ausmachen. Lange Zeit galten offene Immobilienfonds als sicheres „Betongold“. Doch in jüngster Zeit zeigt sich, dass offene Immobilienfonds nicht so unverwüstlich wie gedacht sind. In den letzten Monaten wurden 2 große offene Immobilienfonds endgültig aufgelöst.

Der Teilfonds SEB Optimix Substanz ist zwar nicht unmittelbar von einer Liquidation eines offenen Immobilienfonds betroffen. Aber der offene Immobilienfonds SEB Immoinvest, der 27,56 % des Fondsvolumens ausmacht, ist ebenfalls geschlossen. Im Mai 2012 ist der SEB Immoinvest 2 Jahr geschlossen. Da eine Schließung maximal 2 Jahre andauern kann, muss im Mai entschieden werden, ob der SEB Immoinvest wiedereröffnet oder aufgelöst wird. Eine Liquidation könnte negative Auswirkungen auf den SEB Optimix Substanz haben.

Finanzkrise verminderte Vermögen des SEB Optimix Substanz
Dabei hat der SEB Optimix Substanz genug finanzielle Sorgen. Durch die Finanzkrise wurde das Fondsvermögen binnen 4 Jahren um ca. 75 % gemindert. Im Oktober 2008 betrug das Vermögen des SEB Optimix Substanz ca. 38,8 Mio. Euro, aktuell (19.03.2012) beträgt es 9,17 Mio. Euro. Verglichen mit dem Höchstwert des Teilfonds ist der Wertverlust noch dramatischer: 2005 war der SEB Optimix Substanz etwa 99 Mio. Euro wert – der heutige Wert beträgt nur noch ein Zehntel. Der Wert der Anteile blieb stabiler und sank nur um 2,8 % seit 2008. Diese Zahlen lassen sich dem Halbjahresbericht vom 30.04.2011 entnehmen.

Ein geringer Teil der Gelder des SEB Optimix Substanz fließt in Verwaltungsvergütungen, die von Zielfonds erhoben werden. Auch der Teilfonds SEB Optimix Substanz erhebt Verwaltungsgebühren, allerdings nur 0,8 %. Im Dezember 2010 übernahm die luxemburgische Tochtergesellschaft der The Bank of New York Mellon die Zentralverwaltung der Teilfonds des SEB Optimix.

Hilfe für Anleger
Anleger, die in den Teilfonds SEB Optimix Substanz investierten und angesichts der Schließung des Fonds verunsichert sind, können sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt wenden, um sich professionell unterstützen zu lassen. Im Rahmen einer Rechtsberatung können verschiedene Handlungsoptionen wie beispielsweise Möglichkeiten eines (verlustfreien) Ausstiegs überprüft werden. So kann geklärt werden, ob die Anlageberatung in Ordnung war oder ob sie, wie in vielen Fällen, zu wünschen übrig ließ. Im Fall einer Falschberatung bestehen gute Chancen, dass Anleger des SEB Optimix Substanz sich von ihrer Kapitalanlage trennen können und Schadensersatz von Banken oder Anlageberatern fordern können. Zu beachten ist dabei allerdings, dass Ansprüche in der Regel nach 3 Jahren, im Fall einer Falschberatung nach 10 Jahren verjähren.