Der geschlossene Schiffsfonds MPC Offen Produktentanker Flotte wurde 2007 vom Hamburger Emissionshaus MPC auf den Markt gebracht. Der Schiffsfonds spezialisiert sich auf Produkten-/Chemikalientanker. Die 8 Schiffe TS CPO France, TS CPO Sweden, TS CPO Germany, TS CPO Finland, TS CPO Norway, TS CPO Russia, TS CPO Italy und TS CPO England gehören dem Fonds MPC Offen Produktentanker Flotte. Circa 3.000 Anleger investierten Geld in den Schiffsfonds.
MPC Offen Produktentanker Flotte weist eine Reihe von Risikofaktoren auf, die bei anderen Schiffsfonds von besorgniserregenden finanziellen Schieflagen bis hin zur Insolvenz sorgten. Beim ebenfalls von MPC aufgelegten Schwesterfonds MPC Offen Flotte soll Informationen der Fondszeitung zufolge die Kürzung der Ausschüttungen für 2011 bereits beschlossene Sache sein. Bei diesem Fonds waren Fremdwährungskredite (mit)ursächlich dafür. Auch MPC Offen Produktentanker Flotte verfügt über solche Kredite, die sich in der allgemein schwierigen Situation der Transportschifffahrt fatal auswirken können.
MPC Offen Produktentanker Flotte nahm ausweislich des Prospekts Kredite in japanischen Yen auf. Die Kursunterschiede zwischen US-Dollar und dem seinerzeit schwachen Yen sollten es ermöglichen, dass mit den in US-Dollar erzielten Tageseinnahmen die Yen-Kredite möglichst günstig abgelöst werden können. MPC ging bei den Kalkulationen davon, dass der Kurs langfristig bei 115 Yen je US-Dollar liegen werde. Durch die Finanzkrise erlebte der Yen einen nicht geahnten Höhenflug, sodass der Kurs seit 2009 stetig steigt und Ende 2011 bei nur noch 77 Yen je 1 US-Dollar lag. Im Prospekt wurde schlimmstenfalls mit einem Kurs von 105 Yen je US-Dollar kalkuliert. Für die Finanzen von MPC Offen Produktentanker Flotte dürfte das eine Belastung sein.
Eine weitere Belastung für MPC Offen Produktentanker Flotte dürfte die allgemein desolate der Transportschifffahrt sein. Seit Beginn der Finanzkrise und dem anschließenden weltweiten Konjunktureinbruch ist die Nachfrage nach (Standard)Schiffstransporten zurückgegangen. Da gleichzeitig neue Schiffe auf den Markt drängten, fielen die Charterraten. MPC ging aber im Anlageprospekt von einer stetig steigenden Nachfrage aus. Da sich die allgemeine Lage der Schifffahrt 2011 nur sehr zögerlich erholte, sollten die Erwartungen bezüglich der Ausschüttungen 2011 nicht allzu optimistisch sein. Kurz gesagt erwiesen sich Schiffsfonds wie MPC Offen Produktentanker nicht als die sicheren und verlässlichen Renditenbringer als die sie angepriesen wurden.
Anleger von MPC Offen Produktentanker Flotte, die sich nicht weiter mit der instabilen Situation der Schiffsfonds abfinden wollen, sollten handeln und ihre Kapitalanlage rechtlich überprüfen lassen. Bei Kapitalmarktanlagen wurden Anleger häufig falsch beraten, da die Banken oder Anlageberater ihre Hinweis- und Aufklärungspflichten verletzten. So versäumten sie es, auf die hohen Vermittlungsprovisionen (Kick-Back), die laut Stiftung Warentest bei Schiffsfonds großzügig flossen, hinzuweisen. Wurden die Anleger falsch beraten oder sonstige Pflichten durch Banken, Anlageberater oder MPC verletzt, bestehen gute Chance, dass die Anleger sich von MPC Offen Produktentanker Flotte lösen können. Wenn die Kapitalanlage rückabgewickelt wird, können Anleger Schadensersatz fordern. Im Idealfall sogar verzinst. Daher sollten Anleger von MPC Offen Produktentanker Flotte nicht zögern, sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Rechtsanwalt zu wenden.