Nachdem die Korea Line zunächst noch versucht hat, mit ihren Geschäftspartnern die Sanierung des Reederei-Riesen zu beschließen, müssen diese Verhandlungen als gescheitert angesehen werden, da die Korea Line am 25.01.2011 das Gläubigerschutzverfahren vor dem „Central District Court“ in Seoul beantragt hat.
Die Korea Line ist der zweitgrößte südkoreanische Betreiber von Massengutfrachtern – Bulkerschiffen – und besteht aus einer Flotte von 39 eigenen Schiffen, worunter sich 25 Bulker mit einer Gesamtkapazität von 3,9 Millionen tdw befinden. Zudem beschäftigt der Reederei-Riese weitere 150 eingecharterte Schiffe. Damit gehört sie weltweit zu den größten Anbietern von Bulkerschiffen.
Lässt das Gericht in Seoul nun das Gläubigerschutzverfahren zu, so müsste die Korea Line ihre Charterraten an ihre Geschäftspartner nicht mehr entrichten. Da aber auch viele Bulkerschiffe, die von deutschen Schiffsfonds gehalten werden, an die Korea Line verchartert wurden, hätte dies auch den Effekt, dass die Schiffsfonds auf ihre Chartereinnahmen verzichten müssten, deshalb ihre Darlehensverbindlichkeiten nicht mehr tilgen könnten und dies so auch zum Verlust der Anlegergelder führen könnte. Betroffen sind namentlich Fonds der Emissionshäuser Conti (MS Conti Selenit, MS Conti Saphir) und Nordcapital (Bulkerflotte 1). Conti plante einen weiteren Schiffsfonds, welcher seine Bulker an die Korea Line verchartern sollte, den MS Conti Peridot, welcher aber nach Veröffentlichung der Meldung über das Insolvenzverfahren der Korea Line wieder gestoppt wurde. Auch Schiffe des Fonds Maritime Werte 4 von Hannover Leasing und der Flottenfonds 12 von Lloyd Fonds hatten ebenfalls die Korea Line als Charterer eingeplant: allerdings konnten dies Fonds nicht platziert werden.